Conny und
ich fuhren über die Ostern in die Region Ardéche in Frankreich um ein paar
gepflegte Tauchgänge zu machen. Am Karfreitag fuhren wir mit dem glauben los,
dass es in diese Richtung keinen Stau gäbe. Leider Stau, etwas später als
geplant sind wir dann in Bourg saint Andéol angekommen. Zuerst sind wir die
beiden bekanntesten Höhlen in der Gegend mal besichtigen gegangen. Die Goul du
Pont und die Goul de Tannerie liegen mitten in der Stadt in einem schönen Park
ca. 150m voneinander entfernt sehr komfortabel. Danach sind wir in unser Hotel
das nicht weit vom Park entfernt ist. Zimmer beziehen und erst mal ein Bier für
Papa nach der langen Fahrt. Gut gegessen und müde sind wir früh ins Bett um am
Morgen früh an der Höhle zu sein, dass wir einen von den weinigen Parkplätzen
haben.
Am Samstag
wie gesagt, früh los und wir waren sogar die ersten an der Höhle. Das Wetter
war absolut perfekt keine einzige Wolke am Himmel. Nachdem wir unser Equipment
hochgetragen hatten kamen auch schon die ersten Franzosen um auch in der Goul
du Pont zu tauchen. Die Franzosen wie immer sehr nett und freundlich und obwohl
wir fast kein Französisch können mit Händen und Füssen haben wir uns dann doch
irgendwie verständigt. Claude Sanitas hat mir eine kleine transparente Kunststofflasche
in die Hand gedrückt und mich gebeten dass ich ihm einen NIFARGÜS (Niphargus)
also eine von den weissen oder braunen Garnelen die in den Höhlen anzutreffen
sind, einfangen sollte. Bevor ein Aufschrei durch die Runden geht: Claude
Sanitas ist ein Biologe der diverse Ausstellungen über diese Amphipoden hat wie
im Muséum d`histoire in Paris, an den Universitäten in Dijon und Lyon.
Als ich nach
110min nach einem fantastischen Tauchgang wieder aus der Goul du Pont aufstieg
hatte ich einen Niphargus in der Flasche. Das Einfangen während der Deko war
ein sehr guter Zeitvertreib. Zuerst versuchte ich einige Male eine von den
Garnelen ganz sanft in die Flasche zu scheuchen was aber erfolglos blieb. Ich
wollte auf keinen Fall eins von den Tieren Verletzen also habe ich etwas
nachgedacht und dann kam mir meinen Lieblingsfisch in den Sinn, der Anglerfisch.
Dieser saugt das Wasser der Umgebung ein wenn ein Opfer vor dem Maul ist und
saugt somit den Fisch oder was auch immer mit ein. Also drückte ich die
Plastikflasche zusammen hielt sie einem Niphargus hin und liess die Flasche
schnell los dass sie die ursprüngliche Form wieder erhielt und siehe da die
Flasche saugte den Niphargus ein. Als ich Claude die Flasche übergab ist er vor
Freude fast umgefallen scheinbar war ich der erste Taucher der ihm einen
lebendigen mitgebracht hatte.
Nach dem
Tauchgang etwas Essen und chillen im Park. Nach einer angemessenen Oberflächenpause
sind Conny und ich in der Goul de Tannerie ein zweites Mal abgetaucht und
Claude hat mir nochmals eine seiner Flaschen mitgegeben und mir erklärt, dass
in den beiden Höhlen nicht die gleiche Art leben soll. Die Höhle ist ebenfalls
wunderschön und mit Kristalladern durchzogen. Nach dem Auftauchen wieder die
Flasche dem Claude mit einem seinen NIPARGÜS zurückgegeben und somit den Titel
Niphargushunter erhalten. Die Gruppe der Franzosen ist durch den Tag recht
gross geworden und alle wirklich sehr freundlich, nicht so wie gewisse andere
Leute die kaum Hallo oder Bonjour sagen können.
Am Abend das
gleiche Programm. Wie am Freitagabend, erst ein Bier für Papa dann Essen mit
einer wirklich guten Flasche französischen Weins. Nach einer guten Mütze
Schlaf, aufstehen und erst einmal feststellen das es regnet, Scheisse! Nach
einem guten Morgenessen sind wir dann an die Source de Marnade gefahren.
Ebenfalls eine Fantastische Höhle die je weiter mal hinein Taucht umso schöner
wird. Im S3 dann umgedreht nochmals im zweiten See die Tropfsteine angesehen
und dann wieder hinausgetaucht. Am Nachmittag haben wir dann die Peyraou de
Chadouillet gesucht nach Beschreibung in der Ortschaft Chadouillet bei einer
Brücke das Bachbett hoch. Wir suchten lange da wir immer wieder eine
Vielversprechende Brücke fanden aber es stellte sich immer wieder heraus, dass
es die Falsche sein sollte. Da ich nicht so schnell aufgebe und dank Handy und
Googlemaps haben wir die Höhle dann doch noch gefunden. Leider war es nun viel
zu spät um noch einen Tauchgang zu machen naja aber es gibt ja noch ein
nächstes mal.
Fazit des
Wochenendes: Super tolle Höhlen, sehr nette Leute kennengelernt. Wir kommen
ganz sicher wieder!